Während des Zweiten Weltkriegs gelangten viele Kunstwerke durch Plünderungen, Diebstahl, Verkauf oder andere Arten der Veräußerung nach Nazi-Deutschland.

Nach dem Krieg gingen die belgischen Behörden das Problem der geraubten Güter gezielt an und gründeten das „Office de Récupération Economique“ (ORE).

Dadurch war jeder verpflichtet, die Übertragung des Besitzes von Kunstgegenständen dem damaligen Besitznehmer mithilfe eines Meldeformulars zu melden. Dabei konnte es sich um eine freiwillige Übertragung des Besitzes, eine Beschlagnahme oder eine andere Art der Veräußerung handeln.

So gelang es dem ORE, eine Liste von Raubkunstobjekten in Belgien zu erstellen.

Suche und Rückgabe geraubter Kunstwerke

Obwohl ein Teil der ursprünglichen Besitzer oder Rechtsnachfolger nach dem Krieg einige ihrer Kunstgegenstände zurückerhielten, verschwand ein Großteil spurlos.

Allerdings wurde erst 1997 die „Commission d'études des biens juifs“ (Untersuchungskommission für jüdisches Eigentum), besser bekannt als „Commission Buysse“, ins Leben gerufen, um dem Fall neuen Schwung zu verleihen.

Um einer solchen Nachfrage gerecht zu werden, richtete die belgische Regierung 1997 innerhalb des FÖD Wirtschaft die „Cellule Récupération des biens spoliés pendant la Seconde Guerre mondiale en Belgique“ (Abteilung zur Wiedererlangung der während des Zweiten Weltkriegs in Belgien geraubten Güter) ein.

Diese Abteilung hat vielfältige Aufgaben, sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene. Sie berät Sammler, Privatpersonen und staatliche Institutionen bei der Beantwortung von Fragen zu Kunstgegenständen und, wenn nötig, bei der Rückgabe an die Anspruchsberechtigten oder nahen Verwandten.

Eine Vereinbarung zwischen dem FÖD Wirtschaft, KMB, Mittelstand und Energie und dem Generalarchiv des Königreichs ermöglicht Forschern und Anspruchsberechtigten die manuelle Einsichtnahme in alle Archive, die sich auf die Plünderung von Kunstwerken während des Zweiten Weltkriegs beziehen, in den Lesesälen des Generalarchivs des Königreichs.

Die „Washington Principles“, die eine Reihe von internationalen Vereinbarungen über Raubkunst während des Nazi-Regimes enthalten und 1998 in der US-Hauptstadt Washington aufgestellt wurden, leiteten eine Umkehrung der allgemeinen Politik in Bezug auf Raubkunst ein.

Start einer neuen digitalen Datenbank über während dem Zweiten Weltkrieg geraubte Kunst

Auf der Website lootedart.belgium.be können Sie nun frei Informationen über Kunstwerke abrufen, die während des Zweiten Weltkriegs in Belgien unter der Besatzung geraubt wurden.

Suchen Sie nach geraubten Kunstwerken? Haben Sie noch Fragen?

Kontaktieren Sie die „Cellule Récupération des biens spoliés pendant la Seconde Guerre mondiale en Belgique“ (Abteilung zur Wiedererlangung der während des Zweiten Weltkriegs in Belgien geraubten Güter).

Zur Website Looted Art

Letzte Aktualisierung
27 September 2024