Sie haben über soziale Netzwerke das Foto eines Kindes erhalten, das an einer seltenen Krankheit leidet. In der begleitenden Nachricht wird erwähnt, dass für die Heilung des Kindes eine kostspielige Behandlung erforderlich ist. Dies geht Ihnen zu Herzen und Sie entschließen sich, Geld auf die genannte Kontonummer zu überweisen.
Seien Sie misstrauisch, denn wenn Sie das tun, könnten Sie Opfer eines Wohltätigkeitsbetrugs werden!
Wie gehen Betrüger bei Wohltätigkeitsbetrug vor?
Bei dieser Art von Betrug missbrauchen die Betrüger das Mitgefühl und die Großzügigkeit ihrer Opfer. Sie kontaktieren ihre potenzielle Opfer per E-Mail, aber auch über soziale Netzwerke. In ihren Nachrichten verweisen sie auf Wohltätigkeitsorganisationen, die Geld sammeln, um kranken Kindern oder Opfern von Katastrophen (Erdbeben, Tsunami, Hungersnot, Krieg usw.) zu helfen. Manchmal zögern sie nicht, die Logos dieser Verbände zu verwenden, um ihre Nachrichten zu untermauern.
Ihre Bitte ist immer dieselbe: Geld an diese Wohltätigkeitsorganisationen zu überweisen. In ihrer Nachricht fordern sie ihre Opfer auf, auf einen Hyperlink zu klicken, der sie zu einer Webseite oder einem Überweisungsformular führt. Diese Seite und dieses Formular sind in Wirklichkeit gefälscht, da sie von den Betrügern aus dem Nichts geschaffen wurden. Auf diese Weise werden sie die persönlichen Daten der Opfer (Name, Vorname, Adresse, Kopie des Personalausweises oder des Reisepasses) einholen. Sie nutzen sie später, um weitere Betrügereien aufzubauen und andere betrügerische Handlungen zu begehen. Und wenn die Opfer das Überweisungsformular ausfüllen, verfügen die Betrüger nun über deren persönlichen Bankdaten.
Bei dieser Art von Betrug verwenden die Betrüger Phishing-Techniken.
Tipps zur Vermeidung von Wohltätigkeitsbetrug
- Bevor Sie Geld an eine Wohltätigkeitsorganisation überweisen, sollten Sie sich auf der offiziellen Website der Organisation vergewissern, dass eine Spendensammlung läuft und dass die Kontonummer mit der Nummer der an Sie gerichteten Nachricht übereinstimmt.
- Lassen Sie sich nicht von dramatischen Geschichten erweichen. Fragen Sie sich, warum Sie die Person sind, die finanzielle Unterstützung leisten sollte, anstatt Familie, Freunde usw. Zahlen Sie kein Geld an eine Person, die Sie nicht physisch kennengelernt haben.
- Bringen Sie sich und Ihre Identität nicht in Gefahr. Schenken Sie nicht zu schnell Vertrauen und behalten Sie Ihre persönlichen Informationen für sich.
- Wenn Sie auch nur den geringsten Zweifel haben, zögern Sie nicht, mit Ihrem Umfeld, Ihren Freunden und Verwandten darüber zu sprechen. Zwei Meinungen sind besser als eine.
Weitere Art von Betrug: Haustierbetrug
„Ich kann mich aufgrund gesundheitlicher Probleme nicht mehr um meinen Hund kümmern“, „Ich habe gerade ein Kind bekommen und es ist allergisch gegen Katzen, daher kann ich sie nicht behalten“, „Rassehund für 200 Euro“. Diese Arten von Anzeigen sind in sozialen Netzwerken häufig zu finden. Manchmal ist dies wahr, manchmal nicht!
Alles ist geeignet, um auf betrügerische Weise Geld zu sammeln, einschließlich der Nutzung von Tieren und manchmal auch ihres Leidens.
Auch in diesem Bereich spielen Betrüger mit den Gefühlen ihrer Opfer gegenüber Tieren oder bieten Tiere zu Preisen zum Verkauf an, die im Vergleich zu den üblichen Preisen außerordentlich niedrig sind.
Hinweise, die Ihnen helfen, unseriöse Haustieranzeigen zu erkennen
- Beachten Sie, dass der Verkauf von Tieren über soziale Netzwerke verboten ist. Ein professioneller Züchter kann diese Art von Kommunikationskanal daher nicht nutzen.
- Wenn in der Anzeige keine Unternehmensnummer oder Zulassungsnummer (Zuchtgenehmigung) angegeben ist, haben Sie es nicht mit einem in Belgien niedergelassenen professionellen Züchter zu tun. Seien Sie misstrauisch!
- Wenn Ihnen ein Rassetier zu einem extrem niedrigen Preis angeboten wird, dann halten Sie sich vor Augen, dass das wahrscheinlich zu schön ist, um wahr zu sein.
- Das Tier ist laut Anzeige in Gefahr, zu sterben oder ausgesetzt zu werden.
- Die Anzahl der Fotos des Tieres ist begrenzt.
- Der Verkäufer behauptet, er könne Ihnen keine Fotos des Wurfs oder der Mutter des Tieres schicken.
- Der Verkäufer verweigert Ihnen, das Tier in natura zu sehen, bevor Sie es adoptiert oder bestimmte Gebühren bezahlt haben.
Tipps, um nicht in die Falle dubioser Haustieranzeigen zu tappen
- Wenn Sie den Verfasser der Anzeige nicht persönlich kennen, sollten Sie doppelt vorsichtig sein, bevor Sie ein Tier adoptieren oder kaufen.
- Bevorzugen Sie spezialisierte Websites von zugelassenen Verkäufern, wenn Sie ein Rassetier kaufen möchten.
- Überprüfen Sie die Legitimität der Website: Überprüfen Sie, wann die Website erstellt wurde, welchen Ruf sie bei anderen Internetnutzern genießt...
- Überprüfen Sie, ob die Angaben in der Zulassung des Verkäufers mit den Angaben auf der Website der belgischen Regionalbehörde, die die Zulassung erteilt hat, übereinstimmen.
- Wenn der Züchter im Ausland ansässig ist, erkundigen Sie sich, ob in diesem Land eine Zulassung (Zuchtgenehmigung) erforderlich ist.
- Verlassen Sie sich nicht auf ein einziges Foto. Lassen Sie sich weitere Fotos schicken, wenn möglich mit den Eltern oder dem Wurf. Da sich junge Tiere sehr schnell entwickeln, versuchen Sie, einen Beweis für das Alter des Tieres und diese Entwicklung zu bekommen.
- Überprüfen Sie die Herkunft der Fotos, indem Sie eine Bildersuche im Internet durchführen. Das Foto könnte von einer anderen Website gestohlen oder als Teil eines Betrugs gemeldet worden sein.
- Erkundigen Sie sich nach den Bedingungen für den internationalen Transport und die Einfuhr des Tieres, wenn sich der Verkäufer im Ausland befindet. Diese Informationen finden Sie auf der Website des FÖD Volksgesundheit.
- Bezahlen Sie erst, wenn Sie das Tier in natura gesehen haben. Ein Foto oder ein Video reichen nicht aus.
- Wenn Sie die Transaktion abschließen, verwenden Sie ein Zahlungssystem, bei dem Ihr Geld erst nach der tatsächlichen Lieferung des Tieres ausgezahlt wird.
Opfer eines Wohltätigkeitsbetrugs oder eines Haustierbetrugs? Was können Sie tun?
- Haben Sie bezahlt? Kontaktieren Sie so schnell wie möglich Ihre Bank und die anderen betroffenen Banken. Wenn Ihre Zahlung erst kürzlich erfolgt ist, wird Ihre Bank versuchen, die Überweisung auszusetzen oder das Konto sperren zu lassen, damit die Betrüger nicht mehr agieren können. Sie sollten sich aber bewusst sein, dass Sie Ihr Geld in den meisten Fällen wahrscheinlich nie wiedersehen werden.
- Wenn Sie persönliche Bankdaten angegeben haben, ändern Sie sofort Ihr Passwort und Ihre PIN-Nummer.
- Wenden Sie sich direkt an Ihre Bank oder das Unternehmen, das Ihre Kreditkarte ausgestellt hat, wenn Sie befürchten, dass in Ihrem Namen Geld abgehoben wird.
- Rufen Sie Card stop (078 170 170) an und lassen Sie Ihre Karte sperren, wenn Sie Ihre Kreditkartendaten angegeben haben.
- Sprechen Sie mit Ihrer Familie, Ihren Freunden und Bekannten darüber. Sie sind nicht die einzige Person, die auf diese Weise betrogen wurde. Eine Diskussion kann Ihnen helfen, aber auch andere davor bewahren, Opfer derselben betrügerischen Praktiken zu werden.
- Erstatten Sie Anzeige bei der örtlichen Polizei.
- Melden Sie sie über die Meldestelle des FÖD Wirtschaft. Sie erhalten Tipps und Informationen zu den zu unternehmenden Schritten sowie die Kontaktdaten von Personen, die Ihnen helfen können. So verhindern Sie vielleicht, dass andere in die Falle tappen.