Sie haben ein attraktives Kreditangebot unterschrieben, aber Ihr Geld nicht erhalten (falsche Kreditgeber)

Sie surfen in sozialen Netzwerken und stoßen auf eine Werbung für einen Kredit mit sehr günstigen Konditionen. Sie interessieren sich dafür und füllen ein Formular aus, um mehr Informationen zu erhalten. Der Kreditgeber setzt sich mit Ihnen in Verbindung und behauptet, Ihnen große Beträge zu einem niedrigen Zinssatz leihen zu können.

Vorsicht: hinter diesen Werbeanzeigen für Kredite zu besonders günstigen Konditionen oder mit sehr lockeren Vergabebedingungen verbergen sich oft falsche Kreditgeber, die ohne Genehmigung agieren.

Wie gehen falsche Kreditgeber vor?

Meistens schalten Betrüger im Internet und in den sozialen Medien Anzeigen, in denen sie Kredite zu unschlagbar niedrigen Zinsen und nach einem extrem einfachen Verfahren versprechen. Es wird behauptet, dass keine komplizierten Unterlagen eingereicht oder z. B. Einkommensnachweise erbracht werden müssen. Der Verbraucher soll lediglich einen bestimmten Betrag zahlen, angeblich um bestimmte Kosten zu decken (Bearbeitungsgebühren, Beglaubigungsgebühren, Verwaltungskosten oder die Zahlung einer Versicherung gegen Zahlungsausfall).

Häufig haben diese falschen Kreditgeber sehr professionell aussehende Webseiten. Manchmal täuschen sie die Identität eines anerkannten Kreditgebers vor. In Wirklichkeit handeln sie jedoch ohne jegliche offizielle Genehmigung oder Zulassung.

Sobald der Verbraucher den geforderten Betrag überwiesen hat, verschwinden sie und das Opfer ist nicht mehr in der Lage, sein Geld zurückzubekommen.

Tipps, wie Sie sich vor Betrug mit falschen Krediten schützen können

• Seien Sie misstrauisch, wenn Ihnen ein Kredit über das Internet oder über soziale Medien angeboten wird oder wenn jemand auf Sie zukommt, ohne dass Sie darum gebeten haben.
• Lassen Sie sich nicht von Kreditangeboten mit besonders günstigen Konditionen blenden: ein im Vergleich zur finanziellen Situation des Kreditnehmers sehr hoher Betrag, ein extrem niedriger Zinssatz, eine außergewöhnlich lange Rückzahlungsdauer usw. Die meisten Kreditgeber bieten ihre Kredite zu sehr günstigen Konditionen an. Sich Geld zu leihen kostet auch Geld, und Traumkredite gibt es nicht.
• Ein Kreditversprechen, ohne dass sich der Kreditgeber über Sie und Ihre finanzielle Situation erkundigt, ist verdächtig! Professionelle Kreditgeber sind verpflichtet, sich nach Ihrer Rückzahlungsfähigkeit zu erkundigen. Sie würden niemals Geld verleihen, wenn sie der Meinung sind, dass die Person es nicht zurückzahlen wird. Sie stellen immer Fragen zu Ihrer persönlichen und finanziellen Situation. Wenn sie dies nicht tun, ist es wahrscheinlich, dass sie sich nicht an das Gesetz halten.
• Überprüfen Sie stets die Identität des Kreditgebers (Name, Firmensitz, Land der Niederlassung, Kontaktdaten...) und ob er über eine spezielle Genehmigung verfügt, um diese Art von Angebot zu machen. In Belgien niedergelassene Unternehmen müssen bei der Zentralen Datenbank der Unternehmen registriert werden, der Datenbank, in der die Identifikationsdaten der Unternehmen und ihrer Niederlassungseinheit(en) in Belgien zentral erfasst werden.
  Wenn Sie Ihren Gesprächspartner nicht eindeutig identifizieren können, sollten Sie ihm besser nicht vertrauen. Wenn er außerhalb der Europäischen Union ansässig ist, werden Sie außerdem Schwierigkeiten haben, bei einem möglichen Konflikt Rechtsmittel einzulegen.
• Sehen Sie sich die E-Mail-Adressen und Kontaktdaten Ihres Gesprächspartners genau an. Er hat sich möglicherweise die Identität eines renommierten und vertrauenswürdigen Unternehmens angeeignet. Vergleichen Sie diese Angaben mit denen auf der offiziellen Website des Unternehmens. Und denken Sie daran, dass anerkannte Organisationen niemals E-Mail-Adressen wie @hotmail.com, @gmail.com oder @outlook.com verwenden.
• Verwalten Sie Ihre finanziellen Angelegenheiten vorzugsweise bei einem Kreditgeber oder -vermittler, der von der Behörde für Finanzdienstleistungen und -märkte (FSMA) zugelassen ist. Auf der Website dieser Behörde können Sie überprüfen, ob Ihr Gesprächspartner über die erforderlichen Zulassungen verfügt oder ob er nicht bereits als betrügerisch handelnd gemeldet wurde.
• Seien Sie misstrauisch, wenn der Kreditgeber Sie auffordert, einen Geldbetrag zur Deckung bestimmter Kosten (Verwaltungskosten, Versicherungsprämie gegen das Risiko der Nichtrückzahlung, Bearbeitungsgebühren...) zu zahlen, bevor er Ihnen überhaupt den Kredit gewährt. Diese Kosten sind rein fiktiv. Ein seriöser Kreditgeber berechnet niemals Gebühren, bevor er Ihren Kreditvertrag unterzeichnet.

Dies ist umso fragwürdiger, wenn er Sie auffordert, für die Zahlung dieses Betrags ein internationales Bargeldtransfersystem (z. B. Western Union) zu verwenden. Bei dieser Zahlungsmethode können Betrüger frei agieren, da es nicht möglich ist, die Person, die das Geld erhalten hat, zurückzuverfolgen.

Was können Sie tun, wenn Sie Opfer von falschen Kreditgebern geworden sind?

• Erstatten Sie sofort Anzeige bei der örtlichen Polizei.
• Kontaktieren Sie so schnell wie möglich Ihre Bank und die anderen betroffenen Banken. Ihre Bank wird die Bank, die die Kontonummer der Betrüger innehat, auffordern, Ihnen das Geld zurückzuzahlen. Sie wird ebenfalls versuchen, Ihre Überweisung blockieren zu lassen (wenn sie kürzlich erfolgt ist) oder Ihr Konto zu sperren, damit die Betrüger kein Geld mehr von Ihrem Konto abheben können. Wenn der Betrug jedoch erst spät erkannt wird und der eingezahlte Betrag bereits von den Betrügern abgehoben oder auf ein Konto im Ausland überwiesen wurde, können Sie über Ihre Bank nichts mehr zurückbekommen.
• Wenn Sie Ihre Kartennummer angegeben haben, rufen Sie Card Stop (078 170 170) an, um die Karte sperren zu lassen.
• Melden Sie den Betrug über die Meldestelle des FÖD Wirtschaft
  Geben Sie als Beschwerdeführer „Privatperson“ und als Gegenpartei „Unternehmen“ an. Wählen Sie das Thema „Finanzdienstleistungen (Kredite, Zahlungskonten und Investitionen)“ und anschließend das Szenario „Betrügerische Kreditangebote / Falsche Kredite“. Sie erhalten eine Stellungnahme und Informationen zu den zu unternehmenden Schritten sowie Kontaktdaten von Personen, die Ihnen helfen können.