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Sie haben eine neue Küche einbauen lassen und eine Rechnung vom Zulieferer erhalten. Sie überweisen den Betrag auf die auf der Rechnung angegebene Kontonummer. Einige Wochen später erhalten Sie eine Erinnerung in Ihrem Briefkasten.

Sie sind wahrscheinlich Opfer einer gefälschten Rechnung geworden.

Wie gehen Betrüger vor, um Rechnungen zu fälschen, die von Unternehmen versandt wurden?

Die Betrüger fangen die Rechnungen ab, bevor sie bei den Kunden ankommen, ändern die Kontonummer und versenden die so angepassten Rechnungen. Wenn Kunden ihre Rechnung bezahlen, bezahlen sie in Wirklichkeit die Betrüger.

Um die Rechnungen abzufangen, verwenden die Betrüger verschiedene Methoden:

  • Sie können sie aus dem Postkreislauf nehmen, z. B. indem sie sie aus den roten Briefkästen von bpost holen.
  • Sie können sie auch aus den Sortierabteilungen von Unternehmen oder von Privatpersonen stehlen (aus ihren Briefkästen oder aus dem Papier, das bei Papier- und Kartonsammlungen auf den Bürgersteig gelegt wird).

Um die Nummer des Bankkontos zu ändern, gehen Betrüger auf verschiedene Weise vor.

  • Im Fall einer gescannten Originalrechnung passen die Betrüger die Daten des Zulieferers oder Verkäufers mithilfe einer speziellen Software an.
  • In anderen Fällen fügen die Betrüger Ihrer Postsendung ein Schreiben hinzu, in dem sie darauf hinweisen, dass sich die Kontonummer geändert hat, oder sie kleben einen Aufkleber mit der Aufschrift „Achtung, Änderung der Kontonummer“ auf den Umschlag oder die Rechnung.

Nachdem sie die Rechnung abgefangen und angepasst haben, versenden sie diese anschließend an die Kunden.

Betrüger versuchen, alle Arten von Rechnungen abzufangen, zielen aber hauptsächlich auf Rechnungen ab, die sich auf einmalige Zahlungen von hohen Beträgen beziehen.

Es gibt auch Betrug mit digitalen Rechnungen. Die Betrüger dringen aus der Ferne in das Computersystem eines Zulieferers ein, fangen die E-Mails mit Rechnungen ab und ändern Ihre Kontonummer.

Mit anderen Worten: Sie sollten vorsichtig sein, wenn Sie Rechnungen per Post, aber auch per E-Mail erhalten.

Tipps, um Betrug mit gefälschten Rechnungen zu vermeiden

  • Vergleichen Sie die Kontonummer auf der Rechnung mit der Kontonummer auf dem Bestellschein oder auf der offiziellen Website des Verkäufers oder Zulieferers.
  • Seien Sie ganz besonders aufmerksam, wenn auf einer Rechnung eine neue Kontonummer angegeben ist oder ein Aufkleber mit der Aufschrift „Achtung, Änderung der Kontonummer“ auf der Rechnung oder dem Umschlag klebt. Ebenso sollten Sie sich immer die Zeit nehmen, die Kontonummer einer ersten Rechnung, die Sie von einem Verkäufer oder Zulieferer erhalten haben, zu überprüfen, bevor Sie diese bezahlen.
  • Rufen Sie das Unternehmen im Zweifelsfall über eine Nummer an, die Sie bereits kennen (die Telefonnummer auf der Rechnung kann ebenfalls gefälscht sein).
  • Bewahren Sie die Daten und die Kontonummer Ihrer Zulieferer auf, auch wenn Sie per e-Banking bezahlen. Wenn Sie eine neue Rechnung bezahlen, prüfen Sie, ob die Kontonummer mit den gespeicherten Daten übereinstimmt.
  • Seien Sie vorsichtig, wenn das Versanddatum der Rechnung und das Eingangsdatum um eine knappe Woche (oder mehr) voneinander abweichen. Dies ist nämlich die Zeitspanne, die Betrüger benötigen, um die Rechnung zu fälschen.
  • Bezahlen Sie nie eine Rechnung oder auf ein Bankkonto, das Ihnen verdächtig vorkommt. Überprüfen Sie, ob sie sich auf das Unternehmen beziehen, bei dem Sie eine Bestellung aufgegeben haben.
  • Wenn Sie eine Rechnung per E-Mail erhalten, prüfen Sie, ob die E-Mail-Adresse korrekt ist. Im Zweifelsfall können Sie die IP-Adresse, von der die E-Mail stammt, auch unter www.whois.com überprüfen.

Haben Sie eine gefälschte Rechnung bezahlt? Was können Sie tun?

  • Wenn Sie eine Zahlungserinnerung oder einen Brief von einem Inkassobüro erhalten haben, in dem Sie zur Zahlung aufgefordert werden, setzen Sie sich zunächst mit dem Verkäufer oder Zulieferer in Verbindung. Es könnte sich um einen einfachen Irrtum seinerseits handeln.
  • Wenn dies nicht der Fall ist, wenden Sie sich sofort an die betroffenen Banken (Ihre Bank und die Bank, an die Sie das Geld überwiesen haben) und melden Sie den Betrug. Ihre Bank wird die Bank mit dem Konto der Betrüger auffordern, Ihnen den besagten Betrag zurückzuzahlen. Diese Bank wird auch versuchen, die Überweisung zu blockieren, oder das Konto wird gesperrt, sodass die Betrüger kein Geld mehr von ihm abheben können.
  • Melden Sie den Vorfall über die Meldestelle des FÖD Wirtschaft
    Geben Sie als Beschwerdeführer „Privatperson“ und als Gegenpartei „Unternehmen“ an. Wählen Sie das Thema „Betrug & Schwindel“, dann das Szenario „Gefälschte Rechnungen“. Sie erhalten Tipps und Informationen zu den zu unternehmenden Schritten sowie Kontaktdaten von Personen, die Ihnen helfen können.
Letzte Aktualisierung
24 Oktober 2023