Sie haben ein Produkt über eine Website oder über eine Plattform für den Verkauf aus zweiter Hand zum Verkauf angeboten. Ein potenzieller Käufer kontaktiert Sie und bekundet sein Interesse an Ihrem Produkt. Er möchte jedoch die Echtheit Ihrer Kontonummer überprüfen und schickt Ihnen einen Link, über den Sie 1 Cent zahlen sollen. Dabei wird versprochen, dass Ihnen dieser Cent selbstverständlich zurückerstattet wird.
Sie sind wahrscheinlich Opfer des 1-Cent-Betrugs. Sie haben es mit einem falschen Käufer zu tun, der versucht, an Ihre persönlichen Bankdaten zu gelangen. Wenn Sie auf den Link klicken und diese Zahlung tätigen, hat der Betrüger Zugriff auf Ihr Konto und leert es sofort.
Wie gehen die Betrüger bei 1-Cent-Betrug vor?
Bei dieser Betrugsform nimmt der Betrüger über eine Internetseite, oft eine Kleinanzeigenseite, Kontakt mit dem Opfer auf.
Der Betrüger, der sich als Käufer ausgibt, diskutiert selten über den Preis des zum Verkauf angebotenen Produkts. Er beschreibt sich selbst als vorsichtige Person, die in der Vergangenheit schon einmal betrogen wurde und nur überprüfen möchte, ob Sie eine vertrauenswürdige Person sind. Dazu bietet er Ihnen an, ihm einen kleinen Betrag (oft 1 Cent) zu zahlen, damit er überprüfen kann, ob die Kontonummer, die Sie angeben, auch wirklich Ihre eigene ist.
Er schickt Ihnen dann einen Link, über den Sie diese Zahlung vornehmen können. Wenn Sie auf den Link klicken, befinden Sie sich in Wirklichkeit auf einer gefälschten Website, die von dem Betrüger eingerichtet und betrieben wird. Auf dieser Seite, die wie die üblichen Websites für sichere Zahlungen aussieht, müssen Sie Ihre Kontonummer eingeben, den Anweisungen auf Ihrem Digipass folgen, dem kleinen Gerät, mit dem Sie sich bei Ihrer Bank authentifizieren, und dann die Codes Ihres Digipass eingeben.
Sobald Sie diese Daten eingegeben haben, verfügt der Betrüger über alle notwendigen Informationen, um Zahlungen von Ihrem Konto zu tätigen, ohne dass Sie davon etwas mitbekommen.
Tipps, zum Schutz vor dem 1-Cent-Betrug
- Klicken Sie nicht auf den Link, der angeblich dazu dient, sich mit Ihrem Digipass bei einem Second-Hand-Käufer zu authentifizieren. Dies ist nicht gerechtfertigt, da Ihre Kontonummer ausreicht, um eine Banküberweisung zu erhalten.
- Bieten Sie eine alternative Zahlungsmethode an (z. B.: Bitten Sie den Käufer, bar zu bezahlen, wenn Sie ihn treffen, um ihm das Produkt zu übergeben).
- Geben Sie dem Druck nicht nach. Wenn Sie Zweifel haben, kann sich der Käufer sehr hartnäckig zeigen, indem er entweder einen bedrohlichen Tonfall anschlägt (er nennt Sie einen Betrüger und erwägt, Sie der Plattform zu melden) oder einen höheren als den geforderten Preis anbietet.
- Geben Sie Ihre persönlichen Bankdaten niemals über einen Link von einer Ihnen unbekannten Person weiter.
- Überprüfen Sie die Glaubwürdigkeit des Käuferprofils (kontrollieren Sie, seit wann er sein Profil erstellt hat, ob er auf diesem Profil aktiv ist usw.).
Besuchen Sie auch die Seite Wer schützt Sie vor unsicheren Webshops? und lernen Sie, wie Sie gefälschte Websites erkennen können.
Was können Sie tun, wenn Sie Opfer des 1-Cent-Betrugs geworden sind?
- Wenn Sie Ihre persönlichen Bankdaten angegeben haben, wenden Sie sich sofort an Card Stop (078 170 170), um Ihre Kreditkarte sperren zu lassen.
- Wenn Sie Geld verloren haben, wenden Sie sich so schnell wie möglich an Ihre Bank, um den Betrug zu melden.
- Machen Sie eine Meldung über die Meldestelle des FÖD Wirtschaft
Geben Sie als Beschwerdeführer „Privatperson“ und als Gegenpartei „Privatperson“ an. Wählen Sie das Thema „Betrug & Schwindel“, dann das Szenario „Betrug bei Online-Käufen und -Verkäufen“. Sie erhalten eine Stellungnahme und Informationen zu den zu unternehmenden Schritten sowie Kontaktdaten von Personen, die Ihnen helfen können. - Erstatten Sie Anzeige bei der örtlichen Polizei, wenn Sie Geld verloren haben.
- Die meisten Kleinanzeigen-Websites bieten ihren Nutzern die Möglichkeit, im Falle einer Schädigung oder eines Betrugs eine Beschwerde einzureichen. Reichen Sie auch eine Beschwerde bei der Plattform ein, damit diese eingreifen kann.