Sie sind kürzlich Opfer eines Betrugs geworden, bei dem Sie Geld verloren haben. Plötzlich erhalten Sie einen Telefonanruf von einer Person, die behauptet, Ihnen dabei zu helfen, das verlorene Geld zurückzubekommen.

Vorsicht, Sie könnten Opfer eines Recovery-Room-Betrugs (oder eines Betrugs im Betrug) werden.

Worin besteht ein Recovery Room-Betrug?

Bei dieser Art von Betrug nimmt der Betrüger telefonisch oder per E-Mail Kontakt zu Verbrauchern oder Investoren auf, die zuvor getäuscht wurden. Und das, ohne dass diese darum gebeten haben. Er bietet ihnen seine Hilfe an, um die verlorenen Geldbeträge wiederzubekommen.

Es gibt viele verschiedene Formen dieser Art von Betrug. In manchen Fällen bietet der Betrüger an, die Aktien zurückzukaufen, die Sie bei früheren Investitionen erworben haben und die nicht die erhofften Erträge erbracht haben. In anderen Fällen kann Ihnen der Betrüger zu Hilfe kommen, indem er vorgibt, mit Anwälten zusammenzuarbeiten, oder indem er sich als die Interpol ausgibt. Als Gegenleistung für seine Dienste verlangt er von Ihnen nur einen kleinen Betrag.

In Wirklichkeit werden Sie nie etwas wiedererhalten: weder das zuvor verlorene Geld noch die Beträge, die Sie als Vergütung für die versprochenen Hilfsdienste zahlen.

4 Tipps, wie Sie sich vor Recovery Room-Betrug schützen können

1. Identifizieren Sie, mit wem Sie zu tun haben

  • Überprüfen Sie immer die Identität der Person/des Unternehmens, die/das Sie kontaktiert (Name des Unternehmens, Adresse, Land der Niederlassung usw.). Handelt es sich um ein belgisches Unternehmen, muss es in der Zentralen Datenbank der Unternehmen (ZDU) registriert sein, der Datenbank, in der die Identifikationsdaten von Unternehmen und ihrer Niederlassung(en) zentralisiert sind, und über eine Unternehmensnummer (ZDU-Nummer) verfügen. Sie sollten diese Nummer auf der Website des Unternehmens und auf jeder Rechnung (sofern es eine gibt) finden können.
  • Informieren Sie sich über den Ruf der Person oder des Unternehmens. Besuchen Sie Online-Diskussionsforen, um relevante Informationen und Kundenmeinungen über die Vertrauenswürdigkeit des Verkäufers zu sammeln. Sie können die Erfahrungen anderer Verbraucher finden, indem Sie in den Suchmaschinen folgende Schlüsselwörter kombinieren: den Namen der Website und Wörter wie „Betrug“, „Schwindel“ usw. Diversifizieren Sie Ihre Informationsquellen, denn manche Verkäufer zögern nicht, falsche positive Erfahrungsberichte zu hinterlassen, um das Vertrauen der Kunden zu gewinnen.
  • Wenn Sie sich für Finanzinvestitionen interessieren, informieren Sie sich auf der Website der Autorité des services et des marchés financiers (FSMA) (Behörde für Finanzdienstleistungen und -märkte), ob das Unternehmen über die erforderlichen Zulassungen (Genehmigungen) verfügt, um in Belgien tätig zu werden, und ob es nicht bereits für Betrügereien bekannt ist. Auf dieser Website finden Sie auch Warnungen vor verschiedenen Unternehmen, die in Belgien irregulär tätig sind.
  • Nehmen Sie keine Investitionsangebote an, wenn Sie keine klaren und zuverlässigen Informationen finden. Und wenn man Sie im Namen der Interpol kontaktiert, handelt es sich mit Sicherheit um Betrug!

2. Geben Sie Ihre persönlichen Daten niemals weiter

  • Betrüger verlangen oft eine Kopie Ihres Personalausweises, ein Foto oder einen Nachweis Ihres Wohnsitzes, Ihre Bankkonto- oder Kreditkartennummer. Manchmal behaupten sie sogar, dass es sich um eine gesetzliche Verpflichtung handelt. Gehen Sie unter keinen Umständen auf diese Anfragen ein und geben Sie keine persönlichen Daten weiter.

3. Verlangen Sie klare und genaue Informationen über die angebotenen Finanzprodukte

  • Informieren Sie sich ausführlich über das angebotene Produkt oder die Dienstleistung, die Kosten, die Risiken oder über das Unternehmen und seine Zulassung (Genehmigung zur Ausübung einer Tätigkeit). Wenn Sie nicht genau verstehen, was das Angebot präzise beinhaltet und welche Bedingungen dafür gelten, sollten Sie vorsichtig sein, denn es könnte sich um einen Betrug handeln.
  • Geben Sie nicht unter dem Druck dieser Personen nach, die darauf bestehen, dass Sie schnell auf ihr Angebot reagieren müssen. Verteidigen Sie Ihre Rechte als Verbraucher, das Recht, sich Zeit zum Nachdenken zu nehmen. Treffen Sie daher keine voreiligen Entscheidungen.

4. Seien Sie misstrauisch gegenüber Versprechungen von außergewöhnlichen Ergebnissen

  • In den meisten Fällen kann das bei einem Betrug verlorene Geld nie wieder zurückerhalten werden. Wenn eine Dienstleistung zu gut klingt, um wahr zu sein, ist sie es oft nicht. Lassen Sie sich nicht von verlockenden Versprechungen blenden.

Was tun, wenn Sie Opfer eines Recovery Room-Betrugs geworden sind?

  • Zahlen Sie nichts mehr! Auch dann nicht, wenn das Unternehmen eine Nachzahlung und/oder die Zahlung einer Steuer als Voraussetzung für die Rückgabe Ihrer Gelder verlangt. Diese zusätzlichen Forderungen sind oft ein Zeichen dafür, dass es sich um einen Betrug handelt, sie haben nur den Zweck, dass Sie noch mehr Geld verlieren.
  • Erstatten Sie sofort Anzeige bei der örtlichen Polizei.
  • Kontaktieren Sie so schnell wie möglich Ihre Bank und die anderen betroffenen Banken. Ihre Bank wird die Bank mit dem Konto der Betrüger auffordern, Ihnen den Geldbetrag zurückzuzahlen. Sie wird ebenfalls versuchen, Ihre Überweisung blockieren zu lassen (wenn sie kürzlich erfolgt ist) oder Ihr Konto zu sperren, damit die Betrüger kein Geld mehr von Ihrem Konto abheben können. Wenn der Betrug erst spät erkannt wird und der eingezahlte Betrag bereits von den Betrügern abgehoben oder auf ein Konto im Ausland überwiesen wurde, können Sie über Ihre Bank nichts mehr zurückbekommen. Als letzten Ausweg können Sie sich rechtliche Hilfe holen. Aber selbst auf diese Weise ist es unwahrscheinlich, dass Sie Erfolg haben werden.
  • Wenn Sie Ihre Kartennummer angegeben haben, rufen Sie Card Stop (078 170 170) an, um die Karte sperren zu lassen.
  • Melden Sie den Betrug auf ConsumerConnect.
  • Lesen Sie auch die Seite Phishing - nicht autorisierte Zahlungsvorgänge. Dort finden Sie weitere Informationen über Ihre Rechte bei nicht autorisierten Zahlungen.