Sie erhalten einen Telefonanruf von einer Person, die behauptet, in einem technischen Support (Helpdesk) von Microsoft zu arbeiten. Die Person spricht Englisch und erzählt Ihnen, dass Microsoft zahlreiche Probleme mit dem Windows-Betriebssystem Ihres PCs festgestellt hat. Ihr Computer soll mit Viren infiziert sein, die Person bietet Ihnen Hilfe bei der Lösung an.

Seien Sie vorsichtig, vielleicht sind Sie das Opfer eines falschen technischen Supports oder eines Windows-Betrugs!

Worum geht es bei Windows-Betrug?

Bei dieser Art von Betrug kontaktiert Sie der Betrüger und gibt sich als Mitarbeiter des Helpdesks (technischer Support) von Microsoft aus. Er drückt sich in der Regel auf Englisch aus. Er gibt eine Virusinfektion oder ein langsames Betriebssystem Ihres PCs vor. Seine wahre Absicht ist es, die Fernkontrolle Ihres Geräts zu übernehmen.

Der Betrüger ist sehr überzeugend und vor allem hartnäckig, denn wenn Sie auflegen, ruft er Sie zurück. Und wenn Sie daran zweifeln, dass er sehen kann, was sich auf Ihrem PC befindet, beweist er Ihnen seinen guten Glauben, indem er Ihnen eine Nummer (die CLSID) gibt, die seiner Aussage nach eine einmalige Nummer für jeden Computer ist. Er bittet Sie, diese Nummer zu überprüfen. Dazu müssen Sie die Verbindung zum Internet trennen (offline sind Sie sicher) und eine Reihe von Befehlen ausführen, die Ihre CLSID offenbaren. Und dann stellen Sie fest, dass diese CLSID genau mit der Nummer übereinstimmt, die der Betrüger Ihnen mitgeteilt hat.

In Wirklichkeit ist diese Nummer weder eindeutig noch persönlich: Alle Computer mit Windows besitzen die gleiche Nummer. Der Betrüger hat Sie schließlich davon überzeugt, dass er tatsächlich für Microsoft arbeitet und dass Ihr PC eine Sicherheitsmaßnahme benötigt. Er fordert Sie dann auf, eine angebliche Sicherheitssoftware zu installieren. Hierzu müssen Sie nur auf einen Link klicken, der sich oftmals auf einer Webseite befindet, die die offizielle Microsoft-Website imitiert. Von diesem Moment an installiert sich Spyware auf Ihrem Computer, ohne dass Sie es bemerken. Der Betrüger kann Sie auch bitten, ihm die Kontrolle über Ihren Computer zu geben, um ihn aus der Ferne zu bereinigen. 

Auf die eine oder andere Weise hat er nun Zugriff auf Ihr System. Er kann Ihre Passwörter oder Bankdaten abfangen und Ihre Konten leeren. Und da technische Unterstützung manchmal kostenpflichtig ist, kann der Betrüger sogar so weit gehen, dass er Sie auffordert, einen geringen Betrag (z. B. 7 oder 10 Euro) für den Kauf der Sicherheitssoftware zu bezahlen.

Tipps, um zu vermeiden, in die Falle des Windows-Betrugs zu tappen

  • Sie sollten wissen, dass die Firma Microsoft nicht sieht, was sich auf Ihrem PC befindet, und dass sie ihre Kunden niemals telefonisch kontaktiert. Vertrauen Sie niemals einer Person, die Sie im Namen eines solchen Unternehmens anruft.
  • Legen Sie sofort auf, wenn Sie einen solchen Anruf erhalten. Geben Sie vor, kein Englisch zu sprechen: Da diese Betrügereien oft vom Ausland aus stattfinden, ist es ein echtes Hindernis, kein Englisch zu sprechen.
  • Geben Sie keine persönlichen Daten oder Bankdaten (Passwort, Kontonummer usw.) an.
  • Überlegen Sie es sich immer zweimal, bevor Sie auf einen Link klicken oder Software installieren, die von Unbekannten angeboten wird.
  • Übergeben Sie die Kontrolle über Ihren Computer nie an Fremde.
  • Zahlen Sie nichts!
  • Wenn Ihr Bildschirm plötzlich schwarz wird, auch nur für ein paar Sekunden, ziehen Sie sofort den Stecker Ihres Netzwerkkabels oder schalten Sie Ihren WLAN-Router aus. Ein schwarzer Bildschirm bedeutet, dass die Betrüger die Kontrolle über Ihren Computer übernommen haben. Warten Sie einige Stunden, bevor Sie sich wieder einloggen, und ändern Sie Ihr Passwort.  

Haben Sie bezahlt? Was können Sie tun?

  • Setzen Sie sich sofort mit Ihrer Bank in Verbindung und versuchen Sie, die Transaktion rückgängig zu machen.
  • Wenn Sie Ihre Kartennummer angegeben haben, rufen Sie Card Stop (078 170 170) an, um die Karte sperren zu lassen.
  • Erstatten Sie Anzeige bei der örtlichen Polizei. Beachten Sie jedoch, dass Sie nach einer erfolgten Transaktion mit einer Anzeige zwar nicht das verlorene Geld zurückerhalten, aber den Ermittlern bei der Suche nach den Betrügern behilflich sein können.