Sie haben über Whatsapp eine Nachricht von einem Familienmitglied oder einem Bekannten erhalten. Die Person teilt Ihnen mit, dass sie sich in einer schwierigen Lage befindet, und bittet Sie um finanzielle Unterstützung.

Hüten Sie sich! Hinter dieser Nachricht könnte sich ein Betrüger verbergen, der sich die Identität Ihres Bekannten angeeignet hat. Sie könnten Opfer eines Betrugs werden, der als „Whaling“ bezeichnet wird. 

Wie gehen die Betrüger bei einem Whaling-Betrug vor?

Der Betrüger eignet sich die Identität eines Familienmitglieds, eines Freundes oder einer nahestehenden Person an. Er schickt Ihnen eine Nachricht über Facebook Messenger, Whatsapp oder eine sonstige Nachrichtenanwendung oder einfach per E-Mail oder SMS. Die Person berichtet, dass sie sich in Schwierigkeiten befindet und Hilfe benötigt. Sehr oft sagt sie, dass sie im Krankenhaus liegt oder im Ausland festsitzt, ihr Telefon nicht zur Verfügung hat und bittet darum, sie dringend zu kontaktieren.

Wenn Sie antworten, erklärt Ihnen die Person (in Wirklichkeit der Betrüger) ausführlich ihre Situation. Sie bittet Sie, ihr dringend einen Geldbetrag vorzustrecken, um ihr zu helfen. Sie lässt Ihnen eine Kontonummer zukommen, auf die Sie den Betrag einzahlen können, oder sie gibt Ihnen eine andere Möglichkeit, ihr das Geld zu überweisen.

Bei dieser Art von Betrug spielt der Betrüger sowohl mit Ihren Emotionen (Sie werden doch wohl nicht einen Freund in Schwierigkeiten lassen?) als auch mit der Tatsache, dass es unwahrscheinlich ist, dass Sie sich in der Nähe der Person befinden, deren Identität er genau zu diesem Zeitpunkt angenommen hat.

Wenn Sie einer solchen Nachricht vertrauen und Geld einzahlen, bricht der Kontakt zu dem Betrüger ab und vor allem sehen Sie Ihr Geld nie wieder!

6 Hinweise, um einen Whaling-Betrug zu erkennen

Bestimmte Elemente tauchen bei dieser Art von Betrug immer wieder auf, achten Sie darauf!

  1. Der Betrüger verwendet einen Namen und ein Foto von einer Person, die Sie kennen.
  2. Die Telefonnummer, mit der Sie kontaktiert werden, ist nicht jene der Person, die Sie kennen.
  3. Die Geschichte, die Ihnen erzählt wird, soll Sie bewegen und handelt immer von finanziellen Problemen.
  4. Der/die Bekannte behauptet, er/sie sei telefonisch nicht erreichbar.
  5. Sie werden stets aufgefordert, dringend Geld zu überweisen.
  6. Die Person, der Sie Geld überweisen sollen, muss nicht unbedingt Ihr(e) Bekannte(r) sein. Es handelt sich um einen Mittelsmann.

Wie kann man vermeiden, in die Whaling-Falle zu tappen?

  • Nehmen Sie sich die Zeit, über einen anderen Kanal zu überprüfen, ob es tatsächlich ein Familienmitglied/Freund/Verwandter war, der Ihnen die Nachricht geschickt hat. Versuchen Sie, ihn/sie telefonisch unter der Nummer anzurufen, die Sie gewöhnlich verwenden.
  • Zahlen Sie keine Geldbeträge, bis Sie das Familienmitglied, den Freund oder Verwandten erreicht haben.
  • Rufen Sie niemals eine Telefonnummer an, die Ihnen Ihr (falscher) Freund in Not gegeben hat. Es könnte sich um eine überteuerte Nummer handeln, die Sie am Ende sehr viel Geld kostet.
  • Geben Sie auch dann nicht nach, wenn die Person zu aufdringlich oder gar bedrohlich wird, und brechen Sie den Kontakt ab.

Opfer eines Whaling-Betrugs? Was können Sie tun?

  • Stellen Sie sofort jeglichen Kontakt ein. Reagieren Sie nicht mehr auf Nachrichten, E-Mails und Telefonanrufe. Jede Form der Kontaktaufnahme wird Ihnen nur Probleme bringen.
  • Setzen Sie sich so schnell wie möglich mit Ihrer Bank in Verbindung. Ihre Bank wird die Bank mit dem Konto der Betrüger auffordern, Ihnen den Geldbetrag zurückzuzahlen. Sie wird ebenfalls versuchen, die Überweisung blockieren zu lassen (wenn sie kürzlich erfolgt ist) oder Ihr Konto zu sperren, damit die Betrüger kein Geld mehr von Ihrem Konto abheben können. Wenn der Betrug erst spät erkannt wird und der eingezahlte Betrag bereits von den Betrügern abgehoben oder auf ein Konto im Ausland überwiesen wurde, können Sie über Ihre Bank nichts mehr zurückbekommen.
  • Wenn Sie Ihre personalisierten Sicherheitsdaten mitgeteilt haben, wenden Sie sich sofort an Card Stop (078 170 170) oder Ihre Bank, um Ihre Zahlungsinstrumente (Bankkarte, Bankanwendung oder Zahlungsanwendung usw.) sperren zu lassen.
  • Erstatten Sie Anzeige bei der örtlichen Polizei.
  • Bleiben Sie auf der Hut: Die Betrüger könnten versuchen, Sie ein zweites Mal hereinzulegen, indem sie sich z. B. als Interpol ausgeben und Ihnen Hilfe anbieten.
  • Wenn Sie die Nachricht per E-Mail erhalten haben, leiten Sie sie über suspect@safeonweb.be an das Zentrum für Cybersicherheit Belgien (ZCB) weiter. Das ZCB wird die Links und Anhänge der Nachrichten überprüfen und verdächtige Links sperren lassen. Dadurch werden weniger aufmerksame Internetnutzer vor dieser Art von Falle geschützt.