Angenommen, Sie betreiben ein Birnenunternehmen in Eupen, das ins Ausland exportiert. Dann ist Ihre Geschäftstätigkeit von Natur aus einer Reihe von Risikofaktoren unterworfen, darunter Wetterbedingungen, Marktpreisschwankungen, Naturereignisse (z. B. Insektenbefall), ein Boykott durch das Ausland, ...

Ganz egal, um welche Art Unternehmen es sich handelt,  Risikomanagement sollte ein integraler Bestandteil Ihren wichtigsten Geschäftsprozesse sein.

Um die Risiken zu managen, sollten Sie:

  • Risiken identifizieren und angehen
  • die Kontinuität Ihres Unternehmens im Falle plötzlicher Ereignisse gewährleisten

Wie führen Sie eine Risikobewertung durch?

Die Risikobewertung – Risk Assessment auf Englisch – ist ein wichtiger Schritt in der Risikomanagementstrategie eines Unternehmens.

Da nicht jedes Risiko die gleichen Auswirkungen auf ein Unternehmen hat, können Sie mit einer Risikobewertung die Risiken für die Kontinuität Ihres Unternehmens identifizieren, analysieren und bewerten.

Risk Assessment besteht aus drei Schritten.

  1. Sie identifizieren alle Risiken für die Tätigkeit Ihres Unternehmens. Sie tun dies methodisch und korrekt.

Beispiele für Risikotypen: Unfälle, Naturkatastrophen, menschliche oder technische Fehler, finanzielle Unsicherheit, IT-Risiken usw.

  1. Sie analysieren jedes Risiko einzeln, d. h. Sie messen die Wahrscheinlichkeit seines Eintretens und die Auswirkungen, die es auf Ihr Unternehmen haben könnte.
  2. Auf der Grundlage von Wahrscheinlichkeit und Auswirkung bewerten Sie das Ausmaß des Risikos und weisen ihm einen Wert von „gering“ über „mittel“ bis „hoch“ zu. Der Wert eines Risikos wird durch die Wahrscheinlichkeit seines Eintretens, multipliziert mit seinen Auswirkungen, bestimmt: Ein Risiko mit katastrophalen Auswirkungen, aber einer sehr geringen Eintrittswahrscheinlichkeit hat einen geringeren Wert als ein wahrscheinlicheres Risiko mit weniger zerstörerischen Auswirkungen.

Wie geht man mit Risiken um?

  1. Nachdem Sie die Risikobewertung durchgeführt haben, müssen Sie sich überlegen, wie Sie mit diesen potenziellen Risiken umgehen wollen. Dann bestimmen Sie die am besten geeignete Risikobehandlungsstrategie. Dieser Schritt wird auf Englisch als Risk Treatment bezeichnet Es gibt vier Möglichkeiten, mit jedem Risiko umzugehen: Sie können es akzeptieren: Sie beschließen, das Risiko zu akzeptieren, weil der potenzielle Schaden vernachlässigbar ist oder das Risiko nicht vermieden, gemildert oder übertragen werden kann.
  2. beschränken: Sie ergreifen Maßnahmen, um die Wahrscheinlichkeit und/oder die Folgen des potenziellen Risikos zu verringern. Sie erwägen zum Beispiel, Back-ups Ihrer Computersysteme zu erstellen.
  3. übertragen: Sie beschließen, das Risiko ganz oder teilweise zu reduzieren oder auf einen Dritten überzutragen. Sie verringern nicht unbedingt die Wahrscheinlichkeit des Risikos, aber Sie verändern die Auswirkungen des Risikos, wenn es eintritt. Sie schließen zum Beispiel eine Versicherung gegen Cyberangriffe, Feuer, Überschwemmung oder Diebstahl usw. ab.
  4. vermeiden: Sie beschließen, das Risiko zu vermeiden, indem Sie die Tätigkeit nicht (oder nicht mehr) ausüben. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn das Risiko der Tätigkeit größer ist als das zu erwartende Einkommen.

Welche Maßnahmen Sie auch immer ergreifen, um besser mit Risiken umzugehen, eine permanente Überwachung (Monitoring) ist unerlässlich. Auf diese Weise können Sie Maßnahmen je nach den konkreten Bedürfnissen Ihres Unternehmens auf der Grundlage der Erfahrungen und Lehren aus früheren Vorfällen verbessern. So wird Ihr Unternehmen bei einem Zwischenfall oder in einer Krise widerstandsfähiger sein.

Risiken in der Praxis identifizieren und angehen?

Gehen Sie auf die Seite Risikomanagement in Unternehmen: Vorlagen, Checklisten und Praxisblätter. Sie finden nützliche Vorlagen, um selbst gute Verfahren zu erstellen.

Letzte Aktualisierung
15 Februar 2023

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